Fleisch aus dem Labor?

Wie bitte? Ja, das gibt es wirklich. Aber bringt das sogenannte In-vitro-Fleisch Nachhaltigkeit – ohne Massentierhaltung, Akkordschlachtungen und Billigfleisch?

Jede:r Österreicher:in isst durchschnittlich etwa 5,9 Tonnen Fleisch im ­Leben. Die Nachfrage nach tierischem Protein wächst ungebremst, genauso wie die nach Lösungen hinsichtlich des Klimawandels: Wie lange können wir noch Fleisch auf Kosten unserer Umwelt konsumieren?

Foto: Danklmayer

WAS IST IN-VITRO-FLEISCH?

Kurz gesagt: In-vitro-Fleisch wird aus ­tierischen Zellen im Labor hergestellt. Dabei bedarf es nur einer Tierzelle, einer Nähr­lösung und der passenden Infrastruktur. Zum Vergleich: Um einen herkömmlichen Burger herzustellen, braucht es etwa drei Jahre. Nach dem Befruchten der Kuh entstehen aus dem heranwachsenden Kalb etwa 200 Burger-Pattys. Bei In-vitro-Fleisch hingegen handelt es sich um ein paar Wochen. Nur eine Zelle ist nötig, um die tradi­tionelle Fleischproduktion zu revolutionieren. Der Bereich der zellulären Landwirtschaft beschäftigt sich mit der Wissenschaft, tierische Produkte aus Zellen anstatt ganzer Tiere zu züchten. Benötigt wird eine Biopsie von Muskelstammzellen, die Satellitenzellen in sich tragen. Dies sind Zellen, welche sich in unterschiedliche Richtungen vermehren können. Nachdem die entnommenen Zellen unter bestimmten Bedingungen in einem Nährmedium kultiviert werden und sich vermehren, entwickeln sich aus den Billionen Stammzellen Muskelzellen, die zu Muskel- und Fleischfasern wachsen. Hierbei trägt man die Muskelzellen auf dreidimensionale „Gerüste“ auf. Nach etwa drei Wochen sind erste Ergebnisse sichtbar. Das exponentielle Wachstum unterscheidet sich stark von der konventionellen Methode: Nach 50 Tagen entstehen viele Billionen Zellen, was einer Masse von 10.000 Kilogramm Fleisch entspricht.

EIN ZUKUNFTSTREND?

In der Theorie klingt In-vitro-Fleisch schon mal sehr gut, doch es gibt auch ein paar Haken: Die Nährlösung stammt aus dem Serum von Kälbern, der Energie­verbrauch ist im Vergleich nicht viel geringer als bei der herkömmlichen Methode
und viele Konsument:innen sind der Wissenschaft gegenüber sehr skeptisch.

MEIN FAZIT

Ich bin nach wie vor leidenschaftliche Fleischesserin und obwohl ich mich durch unzählige
Ersatz­produkte gekostet habe, möchte ich „normales“ Fleisch nicht missen. „Laborfleisch“ mag vorerst makaber, unrealistisch oder gefährlich wirken, könnte aber die Art, billiges Fleisch für die große Masse herzustellen, von Grund auf ändern. Persönlich habe ich mich dafür entschieden, wenig Fleisch, dafür aber in hoher Qualität zu essen. Statt billigem Fleisch aus Massentier­haltung kommen öfter Salat, Linsen oder Tofu auf den Tisch. Und wenn ich mal Lust auf ein Steak habe, wird das Fleisch sorgfältig und lokal ausgewählt. Ich kann nur allen raten, bewusst zu essen und immer darauf zu achten, woher man seine tierischen Produkte bezieht. Dabei tut man seiner Gesundheit, der Umwelt und den ­regionalen Bäurinnen und Bauern Gutes.

BERNI DANKLMAYER

fyi – for your info

 

Beitragsbild: Berni Danklmayer
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